Die Prostitution ist einer der ältesten Berufe der Menschheitsgeschichte und kann bis zu 3.000 Jahre zurückverfolgt werden. Schon zu damaliger Zeit verkauften Frauen ihre Körper, wenn auch überwiegend aufgrund kultischer oder spiritueller Hintergründe. Im Mittelalter wurden Prostituierte von sämtlichen Rechten ausgeschlossen und standen dem Rest der Bevölkerung zur freien Verfügung. Huren brachten Unglück, wen kümmerte es also, ob diese vergewaltigt und geschändet wurden? Keine gute Zeit!
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Und heute? Allein in Deutschland ist das Geschäft mit dem Sex ein enorm großer Wirtschaftszweig und bringt etwa14 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Überall finden sich moderne Sexhotels, ansprechende Bordelle, Puffs oder Angebote für erotische Tantra-Massagen. Das Rotlichtmilieu ist damals wie heute, mit großer Nachfrage behaftet. Leider auch nach wie vor mit einem gewissen Schmuddel-Image.
„Mama, ich will Hure werden!“ Ein Satz, kaum vorstellbar. Trotz aller Aufklärung, Emanzipation und dem ach so fortschrittlichen 21. Jahrhundert! Der Beruf Hure gehört also nicht gerade zu den Traumjobs, bei denen Eltern von ihren Kindern hören möchten, dass sie sie ihn einmal wählen wollen und somit ins Sexgewerbe einsteigen möchten.
Und trotzdem: Wer Prostituierte werden will, der braucht heute mehr, als sich einfach nur illegal an den StraĂźenstrich zu stellen!
Sexarbeit ist Zwangsprostitution – oder?
Auch heute noch wird die Prostitution mit Zwang verbunden und natürlich gibt es auch hierzulande noch Frauen, die illegal unter ihren Zuhältern ihre Dienste anbieten „müssen“. Auch gibt es zahlreiche Prostituierte, die sich aufgrund finanzieller und existenzieller Basis, der Prostitution hingeben. Von freier Berufswahl kann hier also nicht die Rede sein.
Und dennoch – Sexarbeit kann auch freiwillig, wohl überlegt und aus freien Stücken heraus stattfinden. Und genau dann, wenn die Frau Spaß am Sex hat, ist der Beruf Nutte schon weit weniger verrucht. Die Prostitution muss nicht für Gut befunden werden. Dennoch ist sie ein gesellschaftlich wichtiger Bestandteil. Wie viele Männer würden ohne die freiwilligen Angebote der Huren und Nutten, irgendwann zu Triebtätern?
Differenzieren wir an dieser Stelle also die Sexarbeit von der Zwangsprostitution. Es gibt unzählige Hobbyhuren, Nutten oder auch Escort Ladies, die einfach Spaß und Freude in ihrem Beruf haben. Zahlreiche Interviews mit echten Nutten bestätigen dies und auch diverse Dokumentationen legen offen, wie emanzipiert, selbstständig und freibestimmt, die heutige Prostitution doch ist.
Du willst wissen, wie echte Prostituierte über ihren Beruf denken und sich dabei fühlen? Schau dir die vierteilige Interview-Serie „Sex ist mein Beruf! Die Wahrheit – Prostituierte im Interview“ auf Youtube an.
Das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) – Wie werde ich eine Nutte?
Die Prostitution ist seit dem 01.07.2017 laut Prostituiertenschutzgesetz eine anzumeldende Tätigkeit. Du kannst dich also nicht einfach an den nächsten Straßenstrich stellen und von deinen Freiern Geld verlangen. Nein, auch eine Nutte muss Steuern zahlen und die Tätigkeit muss angemeldet werden. Egal ob im Rahmen eines Angestelltenverhältnisses, also etwa in einem Bordell, oder als Selbstständige! Wie musst du also vorgehen, wenn du eine Nutte werden willst?
Vorweg: Dies ist keine Rechtsberatung. Wenn du vorhast, Prostituierte zu werden, dann suche dich bitte zusätzlich einen fachkundigen Steuerberater!
- Die Anmeldung zur Tätigkeit erfolgt bei der Behörde, in dessen Ort du tätig werden möchtest (mehrere Orte gleich mehrere Behördengänge!)
- Als Deutsche oder EU-Staaten-Angehörige genügt für die Anmeldung dein Personalausweis oder Reisepass
- Du erhältst ein Informations- und Beratungsgespräch, in dem du über deine Rechte und Pflichten aufgeklärt wirst
- Du erhältst eine Bescheinigung zur Vorlage bei dem Betreiber, der Escort-Agentur oder deinem Vermieter
- Die Bescheinigung ist fĂĽr 2 Jahre gĂĽltig und muss dann erneuert werden
- Jetzt folgt eine gesundheitliche Beratung, ebenso mit Abschluss einer Bescheinigung (alle 12 Monate zu wiederholen)
- Das Finanzamt erhält automatisch eine Meldung über die Aufnahme deiner Tätigkeit
Glückwunsch – jetzt bist du eine Nutte!
» Noch Fragen? Hier geht’s zum FAQ für Prostituierte!
Wo gilt die Kondompflicht in Deutschland?
Die Kondompflicht wird ebenfalls im Prostituiertenschutzgesetz geregelt und gilt seit dem 1. Juli 2017. Kunden von Prostituierten, Betreiber von Prostitutionsgewerben und auch die Nutten selbst, mĂĽssen dafĂĽr Sorge tragen, dass beim Geschlechtsverkehr ein Kondom getragen wird. AO Sex ist in ganz Deutschland also verboten und kann bestraft werden.
Als was kann ich als Prostituierte arbeiten?
Klar ist, dass du mit deiner Tätigkeit nun Geld verdienen möchtest. Aber als was kann ich als Prostituierte jetzt arbeiten? Nun, das hängt ganz von den Dingen ab, die du anbieten möchtest. Und von vielen anderen Aspekten, die vor allem selbstständige Huren betreffen. Immerhin ist der Markt groß und wer einen guten Kundenstamm aufbauen möchte, der braucht ein gewisses unternehmerisches Denken. Als was du als Prostituierte arbeiten möchtest, bleibt ganz dir überlassen:
Arbeiten als Camgirl
Camgirls arbeiten meist von Zuhause aus und liefern Online heiĂźe Shows ab. Sie sind also meist Entertainer, mĂĽssen kreativ sein und ihre Zuschauer unterhalten.
Der Vorteil: Webcamgirls haben meist keinen echten Sex (je nach Angebot und Ausnahme). Sie nutzen Sexspielzeuge, sind in Sachen Dirtytalk bewandert und wissen, wie sie sich vor der Kamera präsentieren müssen. Dabei gehen sie oft per Sexchat auf die Wünsche der Zuschauer ein.
Je mehr Zuschauer, welche meist pro Minute für die Show bezahlen, umso mehr verdient das Camgirl. Aktiv sind die Camgirls meist auf entsprechend bekannten Portalen, wie beispielsweise Fundorado oder Ähnlichem.
Arbeiten fĂĽr eine Escort-Agentur
Escort-Agenturen führen Dateien mit zahlreichen Escort Ladies, die von den Kunden der Agentur gebucht werden können. In der Regel handelt es sich bei diesen Frauen um überdurchschnittlich attraktive und schöne Damen, die über einen gewissen Bildungsgrad verfügen. Hier steht allerdings nicht nur der Sex im Vordergrund. Meist werden die Frauen als Begleitung für bestimmte Veranstaltungen oder Events gebucht. So etwa für ganze Abende oder gar wochenweise. Je häufiger eine Escort Dame gebucht wird, umso besser ihr Verdienst. Escorts werden im allgemeingültigen Sprachgebrauch oft auch als Edelhuren oder Ehelnutten bezeichnet.
Arbeiten im Puff / Bordell
Auch Bordelle oder ähnliche Etablissements stellen Huren und Prostituierte ein, oder selbstständige Huren können sich hier ein Zimmer mieten, wo sie dann zu verschiedenen Arbeitszeiten an ihrem Platz sitzen und auf Kundschaft warten. Der Vorteil: Als Prostituierte in einem gut laufenden Bordell musst du dir keine eigenen Kunden suchen. Diese kommen von allein und sprechen dich an, wenn sie Sex mit dir wollen. Inwiefern du hier frei mitbestimmen kannst, welche Männer du „nimmst“, ist mit dem jeweiligen Betreiber abzuklären. Festeinstellungen sind im Prostitutionsbereich übrigens eher selten.
Selbstständig als Prostituierte
Wer sich nicht an einen Dritten binden möchte, der kann sein Business auch allein aufziehen. Wer es professionell angeht, der richtet sich eine eigene Webseite, sowie Social Media Präsenzen ein, bietet entsprechend nach den eigenen Vorstellungen, Sexdienstleistungen an und bestimmt selbst, welchen Kundenstamm er aufbaut. So kannst du zum Beispiel von Zuhause aus arbeiten oder du mietest dir einen gewerblichen Raum, für deine Tätigkeit als Hure.
Was verdienen Prostituierte?
Eine durchschnittliche Prostituierte verdient zwischen 3000 und 5000 Euro brutto im Monat. Gerade Frauen die als Edelprostituierte arbeiten, oder die neben ihrer Tätigkeit als Prostituierte auch noch in der Sexcam und Pornobranche tätig sind, verdienen jedoch oft mehr.
Ein Beispiel: In der Pornobranche finden sich mitunter auch echte Sternchen, also berĂĽhmte Pornosternchen. So kennen wir beispielsweise Pornodarstellerinnen, wie etwa Lexy Roxx, die sich mit ihren Sexdienstleistungen bis ganz nach oben gearbeitet hat. Sie und viele andere, machten sich schon einen Namen, ob als Camgirl, als Escort-Girl oder als Pornostar. Sie alle begannen damit, Sex fĂĽr Geld in irgendeiner Form anzubieten.
Es macht jedoch kaum Sinn, diesen „Berühmtheiten“ nachzueifern. Diejenigen, die inzwischen mit teuren Luxusautos herumfahren, auf offiziellen Shows oder Messen auftreten und im sechsstelligen Bereich verdienen. Vor allem, wenn zu Beginn der Karriere noch wenig Erfahrung steht.
Aber: Auch unsere berühmten Sex-Stars werden älter und müssen irgendwann Platz für jüngere Sexanbieterinnen machen. Wie viel du in der Branche also verdienen wirst, hängt ganz von dir, deinem Talent und deiner Motivation ab. Und solange du Spaß daran hast, dürften dir hier alle Wege offenstehen.
Fazit: Wie werde ich Prostituierte?
Wer Prostituierte werden will, der muss sich an das Deutsche Gesetz halten. Es gilt die Einhaltung der Kondompflicht, sowie die Meldepflicht bei der zuständigen Behörde. Der Beruf Hure wird hierzulande streng überwacht, um hauptsächlich die Frauen vor illegalen Machenschaften zu schützen. Aber auch die Kunden, die für ihr Geld sicheren Sex haben möchten.
Welche Art von sexueller Dienstleistung du anbietest, bleibt ganz dir überlassen. Ob als Webcamgirl, komplett als selbstständige Prostituierte oder als Angestellte bei einer Escort-Agentur – ein gutes Einkommen lässt sich im Sex-Business durchaus erzielen. Vorausgesetzt natürlich, du hast Spaß am Sex und wählst diesen Beruf aus freien Stücken.