Sex gehört zum Leben und wird umgangssprachlich auch als die schönste Nebensache der Welt bezeichnet. Aber was, wenn das Verlangen und die Triebe Überhand nehmen und der Drang nach Befriedigung schon regelrecht zwanghaft ist? In solchen Fällen spricht man von Hypersexualität oder auch Sexsucht. Das bedeutet, Männer und Frauen, die unter dieser Sucht leiden, denken permanent an Sex, was sich im schlimmsten Fall sogar auf das Sozial- und Berufsleben auswirken kann. Was es damit auf sich hat, wie sich Sexsucht bemerkbar macht und wie man mit ihr umgehen kann, erfährst du in diesem Artikel.
Was genau ist Sexsucht?
Sexsucht als solche ist kein neumodisches Phänomen, kann in der heutigen Zeit allerdings schneller als in vergangenen Jahrhunderten entstehen. Schon damals gab es die Begriffe „Nymphomanin“, die Frauen mit überhöhtem Sexualtrieb bezeichneten. Das Pendant bei Männern wurde als „Don-Juan-Komplex“ bezeichnet.
Sogar in der Medizin ist die Suche nach Sex mittlerweile anerkannt und wird dort als „hypersexuelle Störung“ bezeichnet. Seit 2018 ist sie sogar in der internationalen Klassifikation der Krankheiten, auch als ICD-11 bekannt, aufgenommen.
Bezeichnet wird sie dabei als zwanghaftes, sexuelles Verhalten, das ab einem Zeitraum von sechs Monaten diagnostiziert werden kann. Allerdings wird die Sexsucht klar von einem ausgeprägten Sexualtrieb differenziert. Der wichtigste Punkt für diese Differenzierung: Der Kontrollverlust und das unaufhörliche Verlangen nach Sex, was nicht immer direkt auf den eigenen Akt bezogen werden muss.
Typische Merkmale einer Sexsucht:
- Ständige, sexuelle Fantasien
- Das permanente Verlangen zu masturbieren
- Überdurchschnittlicher Pornokonsum
- Häufig wechselnde Sexpartner
Die hypersexuelle Störung äußert sich demnach nicht nur dadurch, dass man ständig Lust hat. Sex wird auf gewisse Weise zum Lebensinhalt und übernimmt, oft auch schleichend, die Kontrolle über den gesamten Alltag. Statt sich abends YouTube oder Netflix anzusehen, werden lieber Pornos wie am Fließband geschaut.
Promis, deren Sexsucht bekannt wurde
Ja, Sexsucht kann jeden treffen und ist nichts, wovon nur manche Schichten der Gesellschaft betroffen sind. Selbst Prominente, mit Zugang zu allen Mitteln der Befriedigung, können süchtig nach Sex werden. Glaubst du nicht? Hier ein paar bekannte Fälle von Stars und Sternchen.
Tiger Woods schwang den Schläger außerhalb der Ehe
Eins der bekanntesten Beispiele für prominente Sexsucht ist Tiger Woods. Der weltbekannte Golfprofi hat nicht nur auf dem Platz bei jeder Gelegenheit eingelocht. Während seiner Ehe gab es zehn weitere Frauen, mit denen er sich regelmäßig für Schäferstündchen getroffen hatte. Darunter auch bekannte Erotikstars wie Holly Sampson oder Joslyn James. Kurz nach dem Bekanntwerden seiner Affären zerbrach die Ehe und auch etliche Sponsoren distanzierten sich von der Golf-Ikone.
Russel Brand – Anschuldigungen sexuellen Missbrauchs
Auch der britische Schauspieler und Comedian Russel Brand leidet unter Sexsucht. Allerdings machte er selbst nie ein Geheimnis daraus und erzählte in verschiedenen Formaten ganz offen über seine hypersexuelle Störung. Dabei stellte er klar, dass auch diese Sucht schwere Folgen, ähnlich wie Alkohol und Drogen, haben kann. 2023 kam es dann zu mehreren Anschuldigen gegen ihn. Vier Frauen erhoben in dem Jahr schwere Vorwürfe gegen den 49-Jährigen. Zwischen den Jahren 2006 und 2013 soll es laut den Frauen zum sexuellen Missbrauch durch den Schauspieler, Moderator und Comedian gekommen sein.
David Duchovny begab sich sogar in Therapie
Auch der bekannte Akte X und Californication Schauspieler David Duchovny litt jahrelang an Sexsucht. Während er im Jahr 1997 noch beteuerte, nicht unter der sexuellen Verhaltensstörung zu leiden, bekannte er sich 2008 öffentlich zu ihr. Ironischerweise geht in Californication um einen Schriftsteller mit einer extrem ausgeprägten Libido. Kurz nach seinem Statement begab sich Duchovny aufgrund seiner Sexsucht in Therapie und suchte einen Ausgleich im Triathlon-Sport. Heute führt der 63-Jährige eine glückliche Ehe und scheint die alten Lasten hinter sich gelassen zu haben.
Mögliche Ursachen einer hypersexuellen Störung
Wie auch bei anderen Süchten, gibt es nicht nur eine Ursache. Es können sowohl psychischen, emotionale als auch gesellschaftliche Auslöser dahinterstecken.
Zu den Ursachen gehören zum Beispiel:
- Fehlende emotionale Bindungen und Regulierungen: Viele Menschen, die unter Sexsucht leiden, sehen Sex als Ventil. Ob Stressbewältigung, das Verlangen nach Glückshormonen oder als Flucht aus dem Alltag.
- Gesellschaftliche Ablehnung: Insbesondere bei Männern kann häufige Ablehnung durch das andere Geschlecht zu vermehrtem Pornokonsum führen. ‚
- Neurobiologische Faktoren: Ähnlich wie bei Substanzen wie beispielsweise Koks werden bei einer Sexsucht und ihrer Befriedigung die gleichen Gehirnregionen angesprochen.
Katalysatoren für das zwanghafte Verhalten sind unter anderem:
- Der leichte Zugang zu pornografischen Inhalten
- Einsamkeit
- Mangelndes Selbstwertgefühl
- Die falschen sozialen Kontakte
Ist Sexsucht heilbar? Was kann man tun?
Im ersten Moment klingt Sexsucht zwar auf gewisse Weise witzig und nur halb so tragisch. Fakt ist aber, dass der ständige Drang nach Sex oder sexuellen Inhalten schwere Auswirkungen haben kann. Insbesondere ein überhöhter Pornokonsum birgt viele Risiken, wenn es um das wahre Leben geht.
Szenen, die sich auf dem Bildschirm abspielen, werden als Realität angesehen. Da die Chance, Frauen wie in den Videos kennenzulernen, bei 0,4 Prozent liegt, landet man am Ende wieder auf diversen Seiten mit erotischem Content. Und auch innerhalb des Berufslebens kann die Sucht für fatale Konsequenzen sorgen. Sei es unangebrachtes Verhalten gegenüber Kolleginnen oder das heimliche Onanieren auf dem WC.
Zum Glück gibt es, wie bei anderen Süchten auch, Maßnahmen, die ergriffen werden können. Im Folgenden erfährst du, wo und wie man sich bei einer hypersexuellen Störung Hilfe suchen kann.
Verhaltenstherapien
Die wohl wichtigste und beste Maßnahme, um einer Sexsucht entgegenzuwirken, ist professionelle Hilfe. Es gibt Ärzte, die sich auf sexuelle Verhaltensstörungen spezialisiert haben und den Betroffenen Stück für Stück bei der Bekämpfung der Sucht helfen. Ziel einer solchen Verhaltenstherapie ist es, dass die Männer und Frauen lernen, ihre sexuellen Impulse zu kontrollieren. Dabei wird im ersten Schritt nach Ursachen und Äußerungen des Zwangsverhaltens gesucht.
Selbsthilfegruppen für Sexsüchtige
Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Alkoholiker kennt wahrscheinlich jeder. Und solche Selbsthilfegruppen gibt es auch für Menschen, die unter Sexsucht leiden. Dabei steht im Vordergrund, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Allerdings sollte diese Form der Therapie erst nach einem eingehenden Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin angestrebt werden. Ansonsten besteht bei solchen Treffen immer die Gefahr, neuen Reizen und Impulsen ausgesetzt zu werden.
Kontakt zu Hobbygirls und Prostituierten
Wem gelegentliche Nähe fehlt und wer aufgrund dessen in überhöhten Pornokonsum und Masturbationsmarathons flieht, hat noch eine weitere Möglichkeit. Der Besuch bei einer Prostituierten oder Hobbygirls ist zwar mit finanziellem Aufwand verbunden, kann aber ebenfalls aus dem Teufelskreis der Medienwelt helfen. So findest du auch auf unserer Webseite immer aktuelle Annoncen, um deine Lust nicht nur mit dir selbst und dem Bildschirm auszuleben.
Andere Möglichkeiten zur Kompensation suchen
Eine weiter Möglichkeit, die allerdings mit viel Selbstdisziplin verbunden ist. Sobald das Verlangen wieder überhandnimmt, könnte man versuchen, sich statt in den Schritt zu Sportgeräten zu greifen. Insbesondere Sport ist dabei sehr empfehlenswert. Einerseits wird die Aufmerksamkeit so auf etwas anderes gelenkt. Noch dazu werden auch beim Sport Glückshormone ausgeschüttet, die die gleiche Wirkung wie ein Orgasmus haben.
Fazit: Zwischen Verlangen und Kontrollverlust
Sexsucht ist leider ein Thema, das gerade in der Gesellschaft oft belächelt wird. Dabei ist es für die Betroffenen alles andere als spaßig und kann schwerwiegende Konsequenzen haben. In den schlimmsten Fällen kann es zu Übergriffen kommen, wobei andere Parteien körperlich und seelisch verletzt werden. Umso wichtiger ist es, sich im Falle einer hypersexuellen Verhaltensstörung professionelle Hilfe zu suchen.
Wer also seine Zeit überwiegend auf Pornhub und Co. verbringt, sollte sein Verhalten dringend hinterfragen. Wichtig ist, dass Sexsucht sich nicht immer auf den direkten Akt bezieht und sich auch schon durch vermehrte erotische Fantasien oder erhöhten Konsum pornografischer Inhalte äußern kann.